In diesem Blogbeitrag möchte ich mich mit einem Thema auseinandersetzen, dass mich schon das ganze Jahr beschäftigt: Der Glaube.
Um meine jetzige Situation zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, was in meiner Vergangenheit geschehen ist. Deshalb machen wir eine kleine Zeitreise.
Mit 17 Jahren habe ich beschlossen, aus der Kirche auszutreten. Das habe ich auch sehr schnell umgesetzt, als ich volljährig wurde. Somit war ich ab meinem 18. Lebensjahr keiner offiziellen Glaubensgemeinschaft angehörig. Davor gehörte ich der katholischen Kirche an und wurde getauft, erhielt die Kommunion und auch die Firmung.
Umso älter ich wurde, umso mehr konnte ich mich nicht mehr mit den Überzeugungen und der Lehre der katholischen Kirche identifizieren. Bis heute bereue ich meinen Austritt nicht und weiß, dass es für mich die richtige Entscheidung war.
Von Christus zu Buddhismus
In den Jahren danach identifizierte ich mich stärker mit dem Buddhismus. Mich überzeugte die freie Glaubensweise. Jeder, der sich die Lehren von Buddha zu Herzen nehmen will, gilt als Buddhist. Man muss nicht regelmäßig zum Tempel pilgern, Abgaben an die Glaubensgemeinschaft zahlen oder strickt den Anweisungen der Gelehrten folgen. Selbst der Dalai-Lama hat gesagt, man soll jedes Wissen mit Vorsicht genießen und für sich selbst überprüfen, ob es im Einklang mit dem ist, für was man selbst steht (mehr dazu hier).
Diese Freiheit kannte ich bis dahin nicht. In der katholischen Kirche wird das gemacht, was der Papst oder der Pfarrer verordnet. Nur ein regelmäßiger Kirchengänger ist ein wahrer Gläubiger und für deine Sünde musst du büßen oder in die Beichte gehen. So ist meine Erfahrung mit der Kirche und diese negative Einstellung kann ich bis heute nicht verstehen.
Für mich soll der Glauben etwas Schönes sein. Man soll sich sicher, geborgen und liebevoll geleitet fühlen. Fehler sollen erlaubt sein, denn daraus lernen wir. Niemand ist perfekt. Ich möchte mein Bestes geben, aber nicht, weil ich sonst ins Fegefeuer komme, sondern weil ich damit meine positiven Eigenschaften auf liebevolle Weise mit Anderen teilen kann.
Nun bin ich also einige Jahre mit Buddha an meiner Seite unterwegs gewesen. Den Glauben an Gott habe ich verabscheut. Ich wollte keine höhere Macht anerkennen, die über mich richtet, mich beobachtet und mich unbemerkt lenkt. Bei all dem Leid auf der Welt konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass es einen liebevollen Gott gibt. Buddha sehe ich nicht als Gott an, sondern als erleuchtetem Gelehrten, der uns einen Weg aufzeigt, den wir gehen können, um ein friedvolles und zufriedenes Leben zu führen.
Yogaglück
Während dieser Zeit kam auch eines der größten Geschenke meines Lebens zu mir: Yoga. Vor allem durch die Lehre des Integral Yoga lernte ich, auf meine innere Stimme zu hören. Bis heute ist mein Durst nach Wissen im Yoga nicht gestillt. Ich habe gelernt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Praktiken des Yoga helfen mir jeden Tag, das Beste aus meinem Leben zu machen und mich in Balance zu halten. Yoga ist keine Religion und kein Glauben. Für mich ist es eine Philosophie und eine Lebenseinstellung, ohne die ich nicht mehr Leben möchte. Der schlaue Yogi würde jetzt sagen: „Keine Anhaftung! Nicht einmal an Yoga“. Jedoch bin ich noch nicht erleuchtet und brauche die Lehre des Yoga als Stabilität in meinem Leben. Sonst gerät alles aus den Fugen, das weiß ich aus Erfahrung. Ich denke, solange es Yoga ist, an das ich anhafte, ist das vielleicht weniger schlimm.
Mit 21 Jahren lernte ich meinen spirituellen Türöffner kennen. Mein heutiger Freund. Durch ihn lernte ich die Macht der Energien in unserem Universum kennen. Ein gutes Beispiel ist „Erfolgreich Wünschen“ von Pierre Franckh (mehr dazu hier). Da das Parkplatz wünschen und die Kopfschmerzen wegzaubern so gut funktionierte, begann ich, mich wieder mit den Themen Glaube, Spiritualität und höhere Mächte auseinanderzusetzen.
Ich glaube heute immer noch, dass es eine Form von Energie gibt, die uns alle umhüllt. Wir alle haben Zugang zu ihr. Wir müssen sie nur anzapfen. In welcher Form die Energie ist, kann sich jeder Mensch selbst aussuchen und sie tritt genau in der Form auf, die wir uns wünschen.
Einige Jahre später begann ich mit dem Kartenlegen. Dabei vertraue ich bis heute auf die Engelkarten von Doreen Virtue (mehr dazu hier). Dass die Karten mit der Engelenergie verbunden sind, war mir am Anfang relativ egal. Es hätten auch Einhörner, Delfine oder Feen sein können. Jedoch bloß keine christlich religiösen Sinnbilder! Diese kultische Heiligenverehrung in der christlichen Kirche wollte ich nicht mit mir in Verbindung bringen. In meiner Vorstellung standen die heiligen Figuren, Gott und Jesus immer auf einem Podest über mir, mit erhobenem Finger und tadelten mich. Deshalb: Keine Heiligen auf meinen Karten!
Die Engel, die ich rief
Natürlich ließ sich nicht ausschließen, dass auf den Engelkarten auch christliche Personen auftauchen. Wie der Erzengel Gabriel oder Erzengel Michael. Jedoch konnte ich mit der Vorstellung von Engeln, in Form von unabhängigen Schutzengeln, besser leben, als mit Sinnbildern von christlichen Aposteln, Evangelisten oder Ordensheiligen.
Was mich am Kartenlegen so fasziniert ist die Genauigkeit und Treffsicherheit der Aussagen. Von Anfang an haben die Kartenbilder wie die Faust aufs Auge gepasst. Ich hätte nicht damit angefangen, wenn ich mich nicht selbst davon überzeugt hätte. Bevor ich meinen spirituellen Türöffner kennen gelernt habe, war Kartenlegen, Tarot oder Wahrsagen für mich Bescheißerei und Geldmacherei. Jedoch hatte ich nun den Beweis, dass die Karten nicht lügen, wenn sie von jemand gelegt werden, der mit offenem Herzen und bedingungsloser Liebe arbeitet.
Diese Erkenntnis nehme ich jetzt im Nachhinein als einen bedeutenden Wendepunkt in meinem Glauben war. Wie es weiterging und wie ich schlussendlich zu meinem heutigen Glauben gelangt bin, erfahrt ihr im zweiten Teil „Glaubst du noch, oder weißt du schon“.